Anschluss der Gemeinde Männedorf an ARA-Zweckverband

31. Mai 2024

Grössere Abwasserreinigungsanlagen (ARA) können Abwasser meist günstiger reinigen. Ausserdem reinigen sie das Wasser besser, da grosse ARA über andere Anlagen verfügen. Aus diesen Gründen sind Zusammenschlüsse von Abwasserreinigungsanlagen sinnvoll. Auch in der Gemeinde Männedorf ist ein solches Vorhaben geplant. Konkret soll die ARA Weiern in Männedorf (ARA Männedorf) an die ARA Rorguet in Meilen angeschlossen werden. Damit wäre die ARA Männedorf neu Teil des Zweckverbands ARA Meilen-Herrliberg-Uetikon am See.

Die ARA-Kommission hat an der Sitzung vom 22. Januar 2024 die überarbeitete Machbarkeitsstudie genehmigt und dem Projekt zum Anschluss der Gemeinde Männedorf an die ARA Rorguet definitiv zugestimmt. Die Gemeinderäte der Anschlussgemeinden Meilen, Herrliberg und Uetikon am See befürworten den Anschluss grundsätzlich auch.

Projekt

Um den Anschluss zu realisieren, muss die ARA Männedorf in einem ersten Schritt mit der ARA Rorguet in Meilen verbunden werden. Für die Verbindung braucht es eine Pumpendruckleitung. Die Leitung transportiert das Abwasser von der ARA Männedorf in das Kanalisationsnetz von Uetikon am See. Von dort gelangt das Wasser in die ARA Rorguet. Damit die Anlage in Zukunft das zusätzliche Abwasser reinigen kann, muss diese ausgebaut werden. Dem Verkauf des dafür notwendigen Baulandes an den Zweckverband ARA Rorguet hat der Gemeinderat Meilen grundsätzlich zugestimmt und wird der Gemeindeversammlung zum gegebenen Zeitpunkt einen entsprechenden Antrag unterbreiten. Vorbehalten bleibt der Verkaufspreis. Der Ausbau erfolgt in einem zweiten Schritt.

Vorteile eines Anschlusses

Für den heutigen Zweckverband der Gemeinden Meilen, Herrliberg und Uetikon am See reduzieren sich die totalen Betriebskosten um 7 %. Mit der geplanten Erweiterung der Biofiltration um 50 % wird gleichzeitig eine Entwicklungsreserve von 14 % geschaffen, mit welcher das Bevölkerungswachstum bis 2050 vorweggenommen werden kann. Zudem verteilen sich die Finanzierung und der Betrieb aller künftigen Investitionen auf einen um 27.5 % grösseren Kostenträger, nachdem sich Männedorf in die bestehende Anlage eingekauft haben wird. Die Vorteile für die Gemeinde Männedorf sind tiefere Kosten, ein Gewinn an Landfläche direkt am See, ein ökologischer Mehrwert sowie mehr Flexibilität und Sicherheit.

Der Anschluss der Gemeinde Männedorf an die ARA Rorguet hat somit für alle Seiten wesentliche Vorteile. Er ist technisch realisierbar, ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich interessant. Durch die Erweiterung des Zweckverbandes entstehen für keine der vier Gemeinden Nachteile.

Im Juni 2024 entscheidet die Stimmbevölkerung von Männedorf an der Gemeindeversammlung über die Bewilligung des Kredits zur Vorprojektierung. Sollte dieser genehmigt werden, entscheiden im Jahr 2025 die Verbandsgemeinden an der Urne über das weitere Vorgehen. Zum einen ist für die Aufnahme der Gemeinde Männedorf in den Zweckverband eine Statutenrevision erforderlich. Zum andern kommen der Projektierungskredit sowie ein Baukredit zur Abstimmung. Die Gemeinde Meilen muss zudem an der Gemeindeversammlung über eine notwendige Umzonung entscheiden.

Im Jahr 2026 wird gemäss Projektplan die Pumpendruckleitung gebaut und über die Projektgenehmigung sowie einen weiteren Baukredit mittels Urnenabstimmung befunden. Anschliessend wird bis ins Jahr 2030 die ARA Rorguet ausgebaut, um im Jahr 2031 das Pumpwerk Männedorf sowie die erweiterte ARA in Betrieb zu nehmen und mit dem Rückbau der ARA Männedorf zu starten.