Kleiner Aufwand – grosse Wirkung
Im Rahmen der Neophyten-Strategie setzt das Tiefbauamt der Gemeinde Meilen eine Sensibilisierungs- und Aktionskampagne zur Bekämpfung von invasiven gebietsfremden Pflanzen um. Auf der Agenda steht in diesem Jahr das Projekt «Förderung von einheimischen Pflanzen in privaten Gärten». Unter dem Motto: «Kleiner Aufwand – grosse Wirkung» stellen die Mitarbeitenden der Arbeitsgruppe Neophyten hier zwei weitverbreitete invasive Pflanzen in der Gemeinde Meilen vor und fordern sie auf, diese Pflanzen aus ihren Gärten zu entfernen, bevor sie sich vermehren und damit teure Kosten verursachen.
Einjähriges Berufkraut: eine zarte Schönheit am Wegrand
Als schmückende Zierde nach Europa gebracht, stellt das Einjährige Berufkraut heute eine ernsthafte Bedrohung für die einheimische Flora dar. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, hat sich die krautige Pflanze unbemerkt in unseren Magerwiesen angesiedelt und breitet sich nun rasant aus. Jede einzelne Pflanze produziert 10'000 bis 50'000 Samen, die leicht vom Wind verbreitet werden und so neue Standorte besiedeln und dortige einheimische Flora unter Druck setzen. Vorsichtiges jäten vor der Blüte im Mai und den Folgemonaten ist eine wirkungsvolle Methode die Pflanze zu bekämpfen.
Essigbaum: ein lebendiges Farbspektakel im Herbst
Der Essigbaum, einst aus dem Osten Nordamerikas importiert, zeichnet sich durch seine auffälligen Merkmale aus, die ihn leicht erkennbar machen. Heutzutage verbreitet sich der Essigbaum von den tiefsten Lagen bis in die entlegensten Ecken des Landes. Sein schnelles Wachstum führt dazu, dass er zahlreiche Triebe bildet, die dichte Bestände bilden und durch ihr Laub Schatten werfen, was das Wachstum einheimischer Pflanzenarten beeinträchtigt. Es ist ratsam, sich von Gartenbauunternehmen oder der Gemeinde beraten zu lassen, um effektive Methoden zur Bekämpfung des Essigbaums zu erfahren.
Korrekte Entsorgung von Neophyten
Blühendes Einjähriges Berufkraut sowie der Essigbaum gehören nicht in den Gartenkompost. Stattdessen sollten sie in professionellen Kompostieranlagen gebracht oder als Kehricht entsorgt werden. Grössere Mengen können kostenlos und auf Voranmeldung beim Werkhof / Unterhalt an der Alten Landstrasse 146 oder bei Schneider Umweltservice an der Sammelstelle Rotholz entsorg werden.
«Mit meinen Augen sehe ich, wie grossartig die einheimische Pflanzenwelt ist und dass sie unsere Unterstützung gut gebrauchen kann».
Im Einsatz für Natur und Umwelt hat die Gemeinde eine Neophyten-Rangerin eingestellt und will mit gutem Beispiel voran gehen. Seit Juli 2023 ist Judi Bonetti im Auftrag der Gemeinde unterwegs. Sie spricht mit Garten- und Liegenschaftsbesitzenden und entfernt unerwünschte Pflanzen auf Gemeindeflächen. Fundmeldungen können an die E-Mail-Adresse neophyten@meilen.ch gesendet werden.
«Bundesrat verbietet Verkauf invasiver Pflanzen: ein Meilenstein im Kampf gegen Neophyten»
Trotz der bekannten Gefahren, die von invasiven Neophyten ausgehen, war bisher der Verkauf vieler dieser Pflanzenarten erlaubt. Am 1. März 2024 hat der Bundesrat einen bedeutenden Schritt unternommen, indem er das Inverkehrbringen bestimmter invasiver Pflanzenarten ab dem 1. September 2024 verbietet. Der Schmetterlingsstrauch, der Kirschlorbeer und der Blauglockenbaum zählen zu den betroffenen Pflanzen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass das Verbot nicht für bereits in Gärten vorhandene Pflanzen gilt. Für Ersatzpflanzungen können sich betroffene Personen auf die Beratung qualifizierter Gartenbauunternehmer verlassen.
Weiter Informationen zu invasiven Neophyten finden sie hier:
https://www.zh.ch/de/umwelt-tiere/umweltschutz/gebietsfremde-arten.html
https://www.naturnetz-pfannenstil.ch/
https://www.meilen.ch/umwelt/207305
Kontakte:
Neophyten-Rangerin der Gemeinde Meilen
Judi Bonetti
neophyten@meilen.ch
Neobiota-Kontaktperson
Karin van der Schaar
Gemeindeverwaltung Meilen, Tiefbauabteilung
Bahnhofstrasse 35, 8706 Meilen
kvanderschaar@meilen.ch
Tel. 044 925 93 55
Direkt: 044 925 93 17